Italien kommt auf die Beine – Dänemark verdient durch Staatsanleihen

Italien kommt immer weiter auf die Beine. Nachdem es der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone schon zu Beginn der Woche gelungen war, kurzfristige Staatsanleihen mit einem Zinssatz von nur drei Prozent zu verkaufen, griffen die Investoren auch bei den langfristigen Papieren, welche die Regierung in Rom am Donnerstag anbot, wieder zu. Italien bot Schuldscheine mit einer …

Italien kommt immer weiter auf die Beine. Nachdem es der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone schon zu Beginn der Woche gelungen war, kurzfristige Staatsanleihen mit einem Zinssatz von nur drei Prozent zu verkaufen, griffen die Investoren auch bei den langfristigen Papieren, welche die Regierung in Rom am Donnerstag anbot, wieder zu. Italien bot Schuldscheine mit einer Laufzeit von fünf bis zu zehn Jahren an und konnte alle angebotenen Anleihen auch tatsächlich losschlagen.

Insgesamt spülte der Verkauf rund sieben Milliarden Euro in die Kassen. Für die zehnjährigen Papiere musste der Stiefelstaat dabei einen Zinssatz von 6,58 Prozent bieten. Dies ist, verglichen mit den zwei Prozent, die Deutschland für die gleiche Laufzeit bezahlen muss, zwar noch immer sehr hoch, aber niedriger als im November. Damals bot Italien gezwungenermaßen eine Rendite von 7,56 Prozent.

Monti plant im Januar großen Befreiungsschlag

Diese Verschnaufpause auf den Finanzmärkten möchte Italiens neuer Regierungschef Mario Monti nutzen. Im Januar werde er konkrete Pläne vorstellen, kündigte der Ministerpräsident an, wie er die italienischen Finanzen konsolidieren und die Wirtschaft fördern wolle. Das Reformpaket trage den Namen „Wachse Italien“. Geplant seien umfassende Reformen im Sozialwesen und auf dem Arbeitsmarkt. Das Credo seiner Regierung und der künftigen Politik heiße „Pünktlichkeit und Glaubwürdigkeit“, so Monti weiter.

Dänemark vergibt Anleihen mit negativen Zinsen

Wie weit die Finanzmärkte jedoch vom Alltag entfernt sind, zeigt das Beispiel Dänemarks. Gemeinsam mit Italien platzierte auch der nördliche Nachbar Deutschlands Staatsanleihen und konnte dabei zwei von drei Emissionen in der Form losschlagen, dass die Rendite für die Investoren unter null Prozent liegt.

Im Klartext bedeutet dies: Die Anleger zahlen Dänemark Geld dafür, dem Land welches leihen zu dürfen. Ein Sprecher der Zentralbank sagte, dies sei ein Novum, noch nie habe es Auktionen mit negativen Zinsen gegeben. Dies zeige, dass sich die Prämissen der Investoren verschoben hätten. Wichtig sei heutzutage, dass man sein Geld zurückbekomme.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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