Revolving Credit: So können Kreditkarten zur Schuldenfalle werden

Viele Kreditkartenanbieter versprechen ihren Kunden nicht nur überall unkompliziertes Bezahlen, sondern oft auch weltweit kostenloses Geldabheben. Doch einige Karten können zu einer massiven Gebührenfalle werden. Dies belegt jetzt die Stiftung Warentest in ihrer neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“. Der Grund hierfür sind Teilzahlungen, auch Revolving Credit genannt, die in vielen Kartenanträgen inzwischen automatisch voreingestellt sind. …

Die Kreditkarte kann zur Schuldenfalle werdenViele Kreditkartenanbieter versprechen ihren Kunden nicht nur überall unkompliziertes Bezahlen, sondern oft auch weltweit kostenloses Geldabheben. Doch einige Karten können zu einer massiven Gebührenfalle werden. Dies belegt jetzt die Stiftung Warentest in ihrer neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“. Der Grund hierfür sind Teilzahlungen, auch Revolving Credit genannt, die in vielen Kartenanträgen inzwischen automatisch voreingestellt sind.

Bis zu 23 Prozent Zinsen auf Kreditkartenumsätze

Der Kunde muss bei dieser Variante von seinen Kreditkartenumsätzen zunächst nur einen kleinen Teil an die Bank zurückzahlen, was sicher für viele Kreditkarteninteressenten erst einmal verlockend erscheint. Allerdings sollte man sich davon nicht blenden lassen, denn auf den Restbetrag berechnen die Banken jährliche Zinsen, die im Test zwischen zwölf und horrenden 23 Prozent lagen. Wer die Karte also regelmäßig einsetzt, könne damit einen gehörigen Schuldenberg zusammentragen, warnen die Tester.

Besonders negativ fielen die Angebote der Santander Consumer Bank sowie der Advanzia Bank auf. Bei der „1 plus Visa Card“ von Santander darf der Kunde keine Frist versäumen und muss seine Umsätze im vorgegebenen Zeitraum ausgleichen, andernfalls fallen sofort Zinsen an. Noch dreister läuft es bei der Advanzia Bank, wo der Kunde noch nicht einmal die Abrechnung abwarten darf. Hier fallen bis zum vollständigen Ausgleich des Kreditkartenkontos sofort 23 Prozent Zinsen an.

Die Finanztester raten in ihren Ergebnissen auch davon ab, sich einfach ungeprüft für die Kreditkarte der eigenen Hausbank zu entscheiden. In Verbindung mit Girokonten seien die Kreditkarten bei Sparkassen und Volksbanken in der Regel sehr teuer, da neben jährlichen Gebühren häufig im Ausland bei Geldabhebungen am Automaten bis zu drei Prozent des abgehobenen Betrages fällig werden. Zudem fallen außerhalb der EU nochmals 1,75 Prozent Aufschlag je Transaktion an, auch beim Einsatz der Karte als Zahlungsmittel. Die teuerste Kreditkarte im Test brachte es auf stolze 183 Euro Jahresgebühr.

DKB Visa Card Testsieger mit kostenlosem Girokonto

Als Positivbeispiele hoben die Warentester die DKB Visa-Card in Verbindung mit einem kostenlosen Girokonto hervor. Die einzige Voraussetzung ist hier ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 Euro. Wer eine Kreditkarte ohne Girokonto bei einer Bank erwerben möchte, ist mit der „ICS Visa World Card“ bestens bedient. Die Kreditkarte kostet keine Jahresgebühr und auch alle Geldabhebungen im Euro-Raum sind kostenlos. Die „Barclaycard New Visa“ verspricht kostenlose Geldabhebungen im Inland. Allerdings ist auch bei dieser Karte die Teilzahlungsfunktion standardmäßig aktiviert, kann jedoch innerhalb einer Frist nach Abschluss im Online-Account oder telefonisch rückgängig gemacht werden.

Sign up for free class

It’s easy and free!

Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

Related Posts

Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
25. März 2024

Die 1822direkt, eine 100%ige Tochter der Frankfurter Sparkasse und ein etablierter Player im Bereich des Direktbankings, kündigt eine Zinserhöhung für ihr Festgeldkonto an.

28. April 2020

Mit großer Spannung war seit Wochen der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Bilanzen des Zahlungsdienstleisters Wirecard erwartet worden. Doch auch nach Vorlage des Berichts am Dienstag bleiben viele Fragen offen. Doch das ist noch nicht alles: Nach Angaben von KPMG fehlen wichtige Unterlagen. So konnte beispielsweise bei Zahlungen auf Treuhänderkonten in Höhe von einer …

26. Februar 2020

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im vergangenen Jahr auch wegen der Trennung von faulen Krediten in Italien wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Das Betriebsergebnis sank um 22 Prozent auf 248 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Geldhaus heute in Wiesbaden mit. Damit übertraf das Unternehmen allerdings trotzdem seine bereits verhaltene Prognose sowie die Erwartungen …

11. Februar 2020

Die Berliner Smartphone-Bank N26 will sich wegen des Brexits aus Großbritannien zurückziehen. Dies gab die Bank jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Aufgrund des Austritts aus der EU könne das Unternehmen dort nicht mehr länger mit ihrer europäischen Bankenlizenz agieren, schrieb N26.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert