Gewinn der Deutschen Bank bricht drastisch ein

Die Deutsche Bank hat ihre Quartalszahlen für die Monate Juli bis September 2013 präsentiert und dabei die ohnehin schon geringen Erwartungen der Börsianer noch einmal deutlich unterboten. Das größte privat geführte Finanzinstitut der Bundesrepublik schrieb ein Plus von 51 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2012 konnte die Deutsche Bank noch einen Gewinn von 754 Millionen Euro …

Anshu JainDie Deutsche Bank hat ihre Quartalszahlen für die Monate Juli bis September 2013 präsentiert und dabei die ohnehin schon geringen Erwartungen der Börsianer noch einmal deutlich unterboten. Das größte privat geführte Finanzinstitut der Bundesrepublik schrieb ein Plus von 51 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2012 konnte die Deutsche Bank noch einen Gewinn von 754 Millionen Euro verbuchen. Noch drastischer fällt das Vorsteuer-Ergebnis der Bank aus: Hier lag die Rendite gerade einmal bei 18 Millionen Euro und brach damit im Vergleich mit den Monaten Juli bis September 2012 um 98 Prozent ein. Damals lag der Vorsteuer-Gewinn noch bei 1,1 Milliarden Euro.

Die Gründe für den Gewinneinbruch

Deutsche Bank-Co-Chef Anshu Jain hatte die Aktionäre des Geldhauses bereits vor einigen Wochen auf ein mieses Ergebnis eingestimmt, da sich das Finanzinstitut für Rechtsstreitigkeiten wappnen müsse. Die Deutsche Bank erhöhte ihre diesbezüglichen Rückstellungen im dritten Quartal um 1,2 Milliarden Euro. In der „juristischen Kriegskasse“, die vor allem wegen anhängiger Verfahren in den USA bald geplündert werden dürfte, liegen damit vier Milliarden Euro. Allerdings könnte es damit noch nicht getan sein: So könnten schlimmstenfalls weitere 1,3 Milliarden Euro auf das Geldhaus zukommen, welche in den Bilanzen noch nicht eingepreist seien, teilte das Finanzinstitut mit.

Aber es war nicht nur die juristische Vorsorge, die sich negativ auf die Quartalsbilanzen auswirkte: Auch das Investmentgeschäft der Deutschen Bank lief extrem schlecht. Insbesondere der Handel mit Anleihen schwächelt derzeit, denn die Investoren sind von den Prozesslawinen, die momentan über die Geldhäuser mit entsprechenden Schwerpunkten hereinbrechen, abgeschreckt.

Harte Kernkapitalquote sinkt

Der Gewinneinbruch der Deutschen Bank macht sich auch anderer Stelle bemerkbar: Die harte Kernkapitalquote des Hauses betrug am Ende des dritten Quartals noch 9,7 Prozent und war damit 30 Basispunkte schlechter als noch drei Monate zuvor. Das Geldhaus liegt damit allerdings nach wie vor deutlich über den Anforderungen der Europäischen Zentralbank für den kommenden Stresstest: Die Notenbank verlangt eine Quote von acht Prozent.

Sign up for free class

It’s easy and free!

Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

Related Posts

28. April 2020

Mit großer Spannung war seit Wochen der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu den Bilanzen des Zahlungsdienstleisters Wirecard erwartet worden. Doch auch nach Vorlage des Berichts am Dienstag bleiben viele Fragen offen. Doch das ist noch nicht alles: Nach Angaben von KPMG fehlen wichtige Unterlagen. So konnte beispielsweise bei Zahlungen auf Treuhänderkonten in Höhe von einer …

26. Februar 2020

Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im vergangenen Jahr auch wegen der Trennung von faulen Krediten in Italien wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Das Betriebsergebnis sank um 22 Prozent auf 248 Millionen Euro, teilte das im MDax gelistete Geldhaus heute in Wiesbaden mit. Damit übertraf das Unternehmen allerdings trotzdem seine bereits verhaltene Prognose sowie die Erwartungen …

11. Februar 2020

Die Berliner Smartphone-Bank N26 will sich wegen des Brexits aus Großbritannien zurückziehen. Dies gab die Bank jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Aufgrund des Austritts aus der EU könne das Unternehmen dort nicht mehr länger mit ihrer europäischen Bankenlizenz agieren, schrieb N26.

30. Januar 2020

Der größte Konzernumbau in der Firmengeschichte hat bei der Deutschen Bank im vergangenen Jahr ein riesiges Loch in die Bilanz gerissen. Wie Vorstandschef Christian Sewing mitteilte, hat die Deutsche Bank 2019 einen Verlust in Höhe von 5,3 Milliarden Euro eingefahren. Unter dem Strich – also nach Abzug von Zinszahlungen für Nachranganleihen

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert