Aus Frankreich werden die Rufe immer lauter, man müsse den Euro abwerten. Die Gemeinschaftswährung könne aufgrund ihrer unerwarteten Stärke nicht bestehen. Die USA und Japan würden mit ihrer Politik des billigen Geldes "einen weltweiten Währungskrieg führen", auf den der Euro reagieren müsse, zitiert der "ORF" namentlich nicht genannte hochrangige Stimmen aus der französischen Politik. Auf …
Aus Frankreich werden die Rufe immer lauter, man müsse den Euro abwerten. Die Gemeinschaftswährung könne aufgrund ihrer unerwarteten Stärke nicht bestehen. Die USA und Japan würden mit ihrer Politik des billigen Geldes „einen weltweiten Währungskrieg führen“, auf den der Euro reagieren müsse, zitiert der „ORF“ namentlich nicht genannte hochrangige Stimmen aus der französischen Politik. Auf diese Weise könne die Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden, zugleich lasse sich auch die Schuldenkrise unter Kontrolle bringen.
Juncker und Hollande bemängelten Wechselkurs schon früher
Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker, der über Jahre der Eurogruppe als Chef vorstand, hatte den Wechselkurs der Gemeinschaftswährung schon vor einiger Zeit bemängelt. Im Vergleich zum US-Dollar sei dieser mittlerweile „gefährlich hoch“, so Juncker. Frankreichs Präsident Francois Hollande forderte vor kurzem die Europäische Zentralbank zu einer „aktiven Politik der Wechselkurse“ auf, um den Euro auf diese Weise „wieder einzubremsen“.
Dessen Wechselkurs bewegt sich seit geraumer Zeit rund um den Wert von 1,34 US-Dollar. Für Frankreich ist dies problematisch, denn das Land lebt von seinen Exporten, hat aber ein höheres Lohnniveau als beispielsweise die Bundesrepublik und verliert deshalb an Wettbewerbsfähigkeit.
Daimler spekuliert auf italienischen Euro-Exit
Aus Deutschland äußert man sich zu diesem Thema noch zurückhaltend. Zu groß ist die Furcht, die Eurokrise könnte zurück auf die Tagesordnung kommen. Wie real diese Gefahr ist, beweist der Blick nach Italien. Dort wird noch im Februar gewählt und der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi holt in den Umfragen immer weiter auf. Er möchte Italien aus dem Euro austreten lassen. Diese Ankündigung wird von der Wirtschaft durchaus Ernst genommen.
So hat die Daimler AG im Stiefelstaat Schuldpapiere über ihre Tochter „Mercedes-Benz Financial Services Italia“ veräußert, welche Klauseln enthalten, die sich auf ein mögliches Austreten Italiens aus dem Euro beziehen. So steht geschrieben, dass die „Tilgungs- und Zinszahlung in der jeweils geltenden Landeswährung Italiens“ vorzunehmen sind. Die Schuldpapiere laufen nur bis 2015.