Volks- und Raiffeisenbanken führen Wunsch-PIN ein

Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) können ihre PIN künftig selbst bestimmen. Die Bankengruppe, die in der Bundesrepublik mehr als 30 Millionen Kunden zählt, plant dabei eine schrittweise Umstellung der Geheimnummern, mit denen man in Geschäften bezahlen und an Geldautomaten Geld abheben kann. Kunden, deren EC-Karten noch bis mindestens 2013 gültig sind, können ihre Wunsch-PIN …

Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) können ihre PIN künftig selbst bestimmen. Die Bankengruppe, die in der Bundesrepublik mehr als 30 Millionen Kunden zählt, plant dabei eine schrittweise Umstellung der Geheimnummern, mit denen man in Geschäften bezahlen und an Geldautomaten Geld abheben kann. Kunden, deren EC-Karten noch bis mindestens 2013 gültig sind, können ihre Wunsch-PIN ab sofort nutzen. An den Geldautomaten der Bankengruppe müssen sie dazu einfach unter der Option „PIN verwalten“ eine neue vierstellige Zahl eingeben, die anschließend anstelle der alten Geheimnummer gelten wird. Kunden, deren Karten vorher ablaufen, werden im Herbst die neuen Exemplare bekommen, mit denen dann auch sie die Ziffern umstellen können.

VR-Banken wollen den Wünschen der Kunden entsprechen

Für die VR-Banken bedeutet die Umstellung auf die Wunsch-PIN einen gewaltigen Verwaltungsaufwand, denn allein 70 Prozent der mehr als 30 Millionen Kunden können bereits jetzt die Geheimnummer umstellen. Dazu kommen die rund 500.000 Besitzer von Kreditkarten der VR-Banken, die ebenfalls bereits jetzt schon eine neue PIN auswählen dürfen. Die Banken sind dennoch von der Richtigkeit dieses Schritts überzeugt. Man entspreche damit dem Wunsch der Kunden, erklärte VR-Vorstandsmitglied Andreas Martin.

Verbraucherschützer skeptisch – Pionierarbeit der Deutschen Bank

Die Verbraucherschützer sind diesbezüglich skeptisch und warnen davor, allzu leichtfertig eine neue PIN auszuwählen, die sich die Menschen leicht merken könnten. Natürlich sei die Versuchung groß, erklärten sie, eine Nummer, wie zum Beispiel das Geburtsjahr oder einen wichtigen Jahrestag zu wählen, doch dies sei deutlich zu riskant. Die meisten Menschen seien heute in sozialen Netzwerken aktiv, weshalb die entsprechenden Zahlen kein Geheimnis mehr sind. Diesem Umstand sind sich die Nutzer allerdings bewusst, wie das Beispiel der Deutschen Bank zeigt.

Das Frankfurter Geldhaus hat schon seit einigen Jahren die Wunsch-PINs im Programm – bislang ohne größere Sicherheitsprobleme. Die frei wählbare Geheimnummer könnte damit zum Trend werden, denn auch der Sparkassenverband kündigte bereits an, dass er sich gut vorstellen könne, ein vergleichbares System einzuführen, sollte der Wunsch der eigenen Kunden in diese Richtung gehen. Akut sehe man dies allerdings noch nicht.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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