Die erste Juli-Woche bringt überwiegend schlechte Nachrichten für die Deutsche Bank. So hat das größte private Geldhaus der Bundesrepublik gleich an drei Fronten mit ernsthaften Problemen zu kämpfen. Die weltgrößte Rating-Agentur Standard & Poor's hat die Benotung der Deutschen Bank um eine Notenstufe von A+ auf A gesenkt. Dies ist zwar beispielsweise noch immer eine …
Die erste Juli-Woche bringt überwiegend schlechte Nachrichten für die Deutsche Bank. So hat das größte private Geldhaus der Bundesrepublik gleich an drei Fronten mit ernsthaften Problemen zu kämpfen. Die weltgrößte Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die Benotung der Deutschen Bank um eine Notenstufe von A+ auf A gesenkt. Dies ist zwar beispielsweise noch immer eine Bewertung besser als die der Commerzbank (A-), aber vor allem die Begründung der Herabsetzung dürfte dem Geldhaus Sorgen bereiten. So erklärten die Analysten von S&P, die Fokussierung der Deutschen Bank auf das Investment Banking sei zu riskant, und kritisierten damit genau die Strategie, mit der die Führung des Finanzinstituts das Geldhaus auf Dauer zu einer der fünf weltgrößten Banken formen möchte.
EU-Kommission ermittelt gegen Deutsche Bank
Fast zeitgleich hat auch die EU-Kommission Ermittlungen gegen die Deutsche Bank aufgenommen. Das Geldhaus wird beschuldigt, gemeinsam mit zwölf anderen Investmentbanken aus Europa und den USA unerlaubte Absprachen über den Handel mit Kreditausfallversicherungen getroffen zu haben. Neben der Deutschen Bank laufen dabei auch Ermittlungen gegen namhafte Finanzinstitute wie Goldman Sachs, Barclay’s und JP Morgan.
Erhärtet sich der Verdacht, drohen den Geldhäusern massive Geldstrafen. Der gesetzliche Rahmen gestattet diesbezüglich bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes der jeweiligen Banken. Im Falle der Deutschen Bank wären dies rund drei Milliarden Euro.
Anwälte der Kirch-Erben klagen Hauptversammlungs-Beschlüsse
Die Anwälte der Erben des verstorbenen Medien-Moguls Leo Kirch haben darüber hinaus gegen die Beschlüsse der letzten Hauptversammlung der Deutschen Bank geklagt und möchten diese für ungültig erklären lassen. Dieser Schritt wurde mit einer Verletzung der Informationsrechte der Aktionäre sowie diverser Formfehler laut „Handelsblatt“ begründet.
Die Kirch-Erben fordern von der Deutschen Bank zwei Milliarden Euro Schadenersatz für die Pleite des Medien-Imperiums. Sie führen diese (auch) auf eine Falsch-Beratung durch die Deutsche Bank zurück.