Gefahr am Geldautomaten: So schützen Sie sich vor Skimming-Attacken

Geldautomaten sind praktisch: unkompliziert ist auch dann Bargeld verfügbar, wenn das Kreditinstitut geschlossen hat oder die Schlange am Schalter scheinbar kein Ende nimmt. Doch Vorsicht: Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 190.000 Bankkunden verschiedenster Kreditinstitute ausgespäht, ein drastischer Anstieg um 55 Prozent im Vergleich zu 2009. Skimming, so nennt sich das Verfahren der Täter, …

Geldautomaten sind praktisch: unkompliziert ist auch dann Bargeld verfügbar, wenn das Kreditinstitut geschlossen hat oder die Schlange am Schalter scheinbar kein Ende nimmt. Doch Vorsicht: Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 190.000 Bankkunden verschiedenster Kreditinstitute ausgespäht, ein drastischer Anstieg um 55 Prozent im Vergleich zu 2009. Skimming, so nennt sich das Verfahren der Täter, bei dem Geldautomaten systematisch manipuliert werden. So können EC- und Kreditkarteninformationen ausgelesen werden. Der entstandene Schaden für das Jahr 2010 beläuft sich allein in der Bundesrepublik Deutschland auf 60 Millionen Euro. Nun wurde bekannt, dass inzwischen gut ein Drittel aller Geldautomaten von Großbanken ausgetauscht wurden.

So arbeiten die Täter, so können Sie sich schützen

Die Methode der Täter ist ebenso einfach wie effizient. Viele Bankkunden unterliegen dem Irrglauben, dass Geldautomaten grundsätzlich sicher und nicht manipulierbar sind. Doch die Realität sieht anders aus: Am Kartenschlitz des Geldautomaten wird ein Lesegerät installiert, dieses unterscheidet sich optisch kaum vom Standard. Durch eine Mini-Kamera über der Tastatur oder über eine Tastatur-Attrappe kann die persönliche Identifikationsnummer (PIN) der EC- oder Kreditkarte ausgelesen werden. Die Informationen der Karte werden ausgelesen und auf einen Rohling kopiert, in Kombination mit der PIN sind nun zunächst unbemerkt Transfers durch Dritte möglich.

Bei der Nutzung eines Geldautomaten ist demnach ein wachsames Auge mehr als ratsam. Es gilt auf installierte Lesegeräte zu achten, außerdem sollte die Tastatur bei der Eingabe der PIN mit der Handfläche komplett abgedeckt werden. Auch der Türöffner einer Bank kann manipuliert sein. Man sollte auf optische Unterschiede zum Standard-Lesegerät achten, vielleicht auch einmal kurz an der Tastatur rütteln. Werden Überweisungsvorgänge oder Lastschriften entdeckt, die nicht erklärbar sind, sollte die Karte schnellstens gesperrt und das Kreditinstitut sowie die Polizei unterrichtet werden.

Geldautomaten von Wincor Nixdorf besonders gefährdet

Großbanken der Cash Group, darunter die Commerzbank und die Deutsche Bank, tauschten etwa ein Drittel der Wincor Nixdorf-Geldautomaten aus. Eine Sicherheitslücke machte die Geräte besonders anfällig für Skimming-Attacken.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
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