Postbank öffnet iPad-App für andere Banken – Deutsche Bank will nachziehen

Was Fintechs wie Outbank oder Finanzblick anbieten, offeriert jetzt auch die Postbank, vorläufig aber nur in der iPad-App des Hauses. Kunden können hier künftig auch andere Banken hinzufügen, bei denen sie Online-Konten haben. So wird es möglich, Kontostände und Umsätze in nur einer Applikation abzurufen. Das Angebot soll zeitnah auf andere Betriebssysteme und die Möglichkeit …

Die Postbank öffnet ihre iPad-App jetzt auch für Konten und Depots anderer BankenWas Fintechs wie Outbank oder Finanzblick anbieten, offeriert jetzt auch die Postbank, vorläufig aber nur in der iPad-App des Hauses. Kunden können hier künftig auch andere Banken hinzufügen, bei denen sie Online-Konten haben. So wird es möglich, Kontostände und Umsätze in nur einer Applikation abzurufen. Das Angebot soll zeitnah auf andere Betriebssysteme und die Möglichkeit erweitert werden, auch Transaktionen über die Konten der anderen Geldhäuser in der Postbank-App durchzuführen.

Auch Deutsche Bank will fremde Konten und Depots einbinden

Auch die Deutsche Bank, noch immer der Mutterkonzern der Postbank, möchte seine App für andere Geldhäuser öffnen. Man glaube nicht, „dass der Kunde drei bis vier Anwendungen nutzen möchte, um seinen Finanzgeschäfte zu erledigen“, heißt es diesbezüglich vom größten privatgeführten Finanzinstitut der Bundesrepublik. Schon ab Herbst 2016 sollen alle Konten und Depots anderer Banken in die App eingebunden werden können. Ab dem Frühjahr 2017 sollen Überweisungen sowie Wertpapier-Aufträge über die fremden Konten bzw. Depots mittels der App funktionieren. Bei der Deutschen Bank ist man überzeugt, dass es sich eigentlich um keine sensationellen Neuigkeiten handele – vielmehr erzeuge man durch die Zusammenführung „die klassische Hausbank in digitaler Form.“

Der Postbank und der Deutschen Bank kommt bei ihrem Projekt die 2015 überarbeitete Zahlungsdienstrichtlinie der EU zur Hilfe, die es den Banken vorschreibt, ihren Kunden auch „die Zahlungsdienste Dritter zugänglich“ zu machen. Ursprünglich galt diese Neufassung der EU-Richtlinie als Sieg der Fintechs – nun versuchen die klassischen Geldhäuser, jene zu ihrem Vorteil einzusetzen.

Wertvolle Kundendaten durch Öffnung der Apps

Die Banken versprechen sich große Vorteile von der Öffnung ihrer Apps für die Konten anderer Geldhäuser. Man werde als Betreiber der Anwendung nicht nur der erste Ansprechpartner der Kunden in Finanzfragen bleiben, lautet die Rechnung, sondern auch wertvolle Daten gewinnen. So können die Postbank und die Deutsche Bank schließlich sehen, wo die Kunden ihr Geld lagern und wofür sie es ausgeben.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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Bildquelle: depositphotos.com / MakroBetz
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