Spanien und Zypern suchen Zuflucht unter dem Rettungsschirm

Spanien hat am gestrigen Montag offiziell den Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF gestellt. Diesen Schritt bestätigte Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker und erklärte zugleich, dass noch immer nicht klar sei, wie viel Geld die Iberer eigentlich benötigten, um ihr angeschlagenes Bankensystem zu stabilisieren. Die genaue Summe soll erst beim nächsten Treffen der Euro-Gruppe am 9. …

Jean-Claude JunkerSpanien hat am gestrigen Montag offiziell den Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF gestellt. Diesen Schritt bestätigte Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker und erklärte zugleich, dass noch immer nicht klar sei, wie viel Geld die Iberer eigentlich benötigten, um ihr angeschlagenes Bankensystem zu stabilisieren. Die genaue Summe soll erst beim nächsten Treffen der Euro-Gruppe am 9. Juli ermittelt werden, bestätigte der spanische Wirtschaftsstaatssekretär Fernando Jiménez Latorre. Die spanische Zentralbank hatte einen Kapitalbedarf von 62 Milliarden Euro ermittelt, doch die Regierung wollte diese Summe bislang nicht bestätigen.

Möglicherweise brauchen die Iberer nämlich deutlich mehr Geld, denn die Ratingagentur Moody's stufte mehr als ein Dutzend spanischer Banken fast zeitgleich mit dem offiziellen Hilfsantrag herab und erschwerte es diesen so, sich am Kapitalmarkt frisches Geld zu besorgen.

Zypern folgt Spanien unter den Rettungsschirm

In Brüssel ging am gestrigen Montag auch ein Hilfsantrag von Zypern ein, das damit als fünftes Land unter den Rettungsschirm schlüpft. Die Hilfsgelder sollen auch dem Inselstaat dabei helfen, das eigene Bankensystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

Der Hilfsantrag Zyperns wurde von Experten schon länger erwartet, denn die Geldhäuser der Insel sind stark in Griechenland engagiert oder befinden sich sogar in griechischer Hand. Die Risiken für Zypern sind deshalb in vergangenen Monaten dramatisch in die Höhe gestiegen.

Deutsche lassen sich die Kauflaune nicht verderben

Trotz der neuerlichen Zuspitzung der Eurokrise lassen sich die Deutschen ihren Spaß am Konsum allerdings nicht verderben, wie das Konsumklima-Barometer der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beweist. Dieses kletterte für den Juli überraschend von 5,7 auf 5,8 Punkte und zeigt damit laut GfK-Experte Rolf Bürkl vor allem, dass die Deutschen die Krise bislang als ein Problem des Auslands sowie generell der Konjunktur wahrnehmen, diese aber noch nicht als Bedrohung für den eigenen Geldbeutel empfinden.

Allerdings sehen die Bundesbürger für die nahe Zukunft schwarz, denn das Barometer des GfK für die Konjunkturerwartungen brach um 16,6 Punkte auf nur noch 3,0 Zähler ein.

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Ralf Schmidl
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