Angst vor Weltwirtschaftskrise – Börsen auf rasender Talfahrt

Die internationalen Börsen befinden sich seit Donnerstag erneut auf rasender Talfahrt. Insbesondere der DAX erlebte einen gewaltigen Einbruch. Der deutsche Leitindex verlor am Donnerstag 5,8 Prozent - dies war ein historischer Tagesverlust. Die Frankfurter Börse verlor letztmalig im Herbst 2008 in einem solchen Ausmaß - als die Pleite der Lehman Brothers Bank einen Vorgeschmack darauf …

Die internationalen Börsen befinden sich seit Donnerstag erneut auf rasender Talfahrt. Insbesondere der DAX erlebte einen gewaltigen Einbruch. Der deutsche Leitindex verlor am Donnerstag 5,8 Prozent – dies war ein historischer Tagesverlust. Die Frankfurter Börse verlor letztmalig im Herbst 2008 in einem solchen Ausmaß – als die Pleite der Lehman Brothers Bank einen Vorgeschmack darauf gab, wie ernst die damals einsetzende weltweite Finanzkrise werden würde. Auch am Freitag war auf dem Parkett keine Spur von Entspannung zu erkennen.

In der Mittagszeit lag der DAX mehr als drei Prozent hinter dem Vortag zurück. Den anderen Börsen ging es kaum besser – der Dow Jones verlor am Donnerstag 3,7 Prozent, auch für den heutigen Tag werden deutliche Verluste erwartet. Der französische Cac 40 verlor 2,9 Prozent, der Londoner FTSE 100 gab um 2,6 Prozent nach und sackte unter 5.000 Punkte. Der EuroStoxx 50 verlor am Freitag 3,3 Prozent und liegt nur noch gering über der Marke von 2.100 Punkten.

Die Ursachen: Unsicherheit und die Angst vor der Rezession

Verantwortlich für die Talfahrt an den Börsen sei die Unsicherheit der Anleger, berichten Analysten aus London. Die Konjunkturzahlen der europäischen Staaten habe sie aufgeschreckt. Besonders die deutsche Wirtschaft verlor im vergangenen Quartal deutlich an Wachstum. Die Experten hatten mit einem Zuwachs der Konjunktur um 0,5 Prozent gerechnet, tatsächlich betrug dieser aber gerade noch 0,1 Prozent. Im ersten Quartal 2011 war die deutsche Wirtschaft noch um 2,8 Prozent gewachsen. Weltweit sind dadurch die Ängste gewachsen, die Zeit der Rezession (in zwei Quartalen nacheinander negatives Wachstum) könne zurückkehren.

Letzte Rettung: Gold

Die Anleger flüchten deshalb ins Gold. Der Preis für das Edelmetall erreichte die absolute Rekordmarke von 1.867 US-Dollar pro Feinunze. Allein im Vergleich zum Vortag hat es sich damit heute um 50 Dollar verteuert. Im Vergleich mit der Vorwoche lag der Preis sogar um 125 Dollar höher. Hoffnung auf gute Nachrichten, die das Blatt zum Wochenausklang an den Börsen wenden könnten, gibt es kaum. So stehen weder wichtige Konjunktur- noch Unternehmenszahlen an.

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Ralf Schmidl
Ralf Schmidl

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